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HeinrichHatt-Haller

1.5.1878 Hemmental, 7.6.1940 Zürich, ref., von Hemmental (1929 auch Ehrenbürger) und Zürich. Sohn des Adam Hatt, Landwirts, und der Barbara geb. Schlatter. 1) 1902 Marie Haller, Tochter des Heinrich, Landwirts, von Albisrieden (heute Gem. Zürich), 2) 1936 Rosalie von Meiss, Tochter des Emil, Kaufmanns, von Zürich. Aus einfachen Verhältnissen. Maurerlehre in Schaffhausen, ab 1897 Wanderschaft in Österreich, Deutschland und Holland. 1902 Gründung eines Baugeschäfts in Zürich. 1913-38 als Freisinniger im Gr. Stadtrat (ab 1934 Gemeinderat), 1925-32 im Zürcher Kantonsrat. 1928-40 in der Zentralleitung des Schweiz. Baumeisterverbands.

H.s Baufirma (späteres Logo HHH) wuchs in den Boomjahren vor dem 1. Weltkrieg und wurde in den 1920er Jahren unter frühem Einsatz von moderner Bautechnik zu einer der grössten Baufirmen der Schweiz mit eigenen Werkstätten (1929 über 2'000 Mitarbeiter). Stand zunächst der Hochbau in und um Zürich im Vordergrund, kam schon bald der Tiefbau mit landesweiter Tätigkeit und Beteiligung an Grossbaustellen hinzu. Das Spektrum umfasste privaten und genossenschaftl. Wohnungsbau, Fabrikbauten, Banken, Geschäftshäuser, öffentl. Bauten (Nationalbank, Bahnhof Enge, Kirche Fluntern), Strassen- und Eisenbahnbrücken, Staumauern und Kraftwerkanlagen. 1928 erfolgte die Umwandlung der Einzelfirma in die AG Heinr. Hatt-Haller. In den 1930er Jahren war sie an weiteren Grossprojekten beteiligt (Säntis-Schwebebahn, Parsennbahn in Davos, Palais des Nations in Genf).

Nach H.s Tod führten die Söhne Heinrich H.-Bucher (1903-86) und Rolf H.-Bucher (1916-2003), beide Schwiegersöhne von Johann Bucher-Guyer, sowie Eugen H.-Wiskemann (1909-97) das Unternehmen weiter. Der Bauboom der Nachkriegszeit brachte der HHH neue Grossprojekte im In- und Ausland. 1957-72 war sie an einer Baufirma in Südafrika beteiligt. Ab 1959 betätigte sie sich mit eigener Immobilienabteilung auch als Generalunternehmerin. 1982 erfolgte der Verkauf der HHH (1'000 Mitarbeiter) gegen Beteiligung an die Zschokke Holding SA, welche die Firma bis 2001 als Tochtergesellschaft weiterführte.

Quellen und Literatur

  • «Heinrich Hatt», in SchBeitr. 68, 1991, 72-77
  • C. Hämmig, Firmengesch. der Bauunternehmung AG Heinr. Hatt-Haller, 1998
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Kurzinformationen
Variante(n)
Heinrich Hatt (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 1.5.1878 ✝︎ 7.6.1940

Zitiervorschlag

Markus Bürgi: "Hatt-Haller, Heinrich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.11.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/030364/2007-11-29/, konsultiert am 29.03.2024.